bei den Vereinigten Bühnen Wien

A Chorus Line

war als Nachfolgestück von CATS ab März 1984 am Theater an der Wien geplant. Der unerwartete Erfolg des Webber-Musicals warf alles über den Haufen. Im Gründungsjahr der Vereinigten Bühnen Wien (1987) fand sich im Raimundtheater endlich eine geeignete Spielstätte. A Chorus Line war meine erste Produktion bei den Vereinigten Bühnen Wien und erlebte mich als Korrepetitor und Dirigent. Gerne erinnere ich mich an das Gastspiel an der "Komischen Oper" Berlin im Anschluss an die Wiener Aufführungsserie (Sommer 1988).

Les Misérables

ist bis heute mein Lieblingsmusical. Die Probenarbeit im Sommer 1988 war fast unmenschlich intensiv (emotionell wie physisch) und wurde getragen von einem unbeschreiblichen Familiengeist, der ausnahmslos alle Mitarbeiter des Produktionsteams erfasste. Unvergesslich Sona MacDonald als Fantine, Reinhard Brussmann als Jean Valjean, Norbert Lamla als Javert, Aris Sas (!) als kleiner Junge Gavroche... Legendär auch meine "Klavierkonzerte": jede noch so kleine Probe wurde aus purer Lust, alles geben zu wollen, zu einem Klangerlebnis. In meiner Funktion als Korrepetitor und Dirigent wurde ich von einer Japanerin unterstützt: Ich bin sehr froh, Mari Watanabe kennengelernt zu haben.

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Das Phantom der Oper

Im Theater an der Wien wurde - fast gleichzeitig zum gewaltigen französischen Epos "Les Misérables" - am britischen Spektakel (-die französischen Wurzeln mögen nicht unerwähnt bleiben-) "Phantom" gearbeitet. "Premiere 20. Dezember 1988" bedeutete fürs Musikteam  "Null Regenerationszeit". War ich vorerst nur als Korrepetitor und Einstudierender der Ensemblenummern eingesetzt, wurde ich nach der Übersiedelung ins Raimundtheater mit der musikalischen Leitung von exakt 248 Vorstellungen betraut.

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Cats

Nein, ich habe "CATS" nie dirigiert. Da ich mich aber auf's Herstellen eines guten Chorklanges verstehe, wurden meine Dienste auch in dieser Produktion (Theater an der Wien, später Ronacher) gebraucht.

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Freudiana

Zu Probenbeginn erhielt ich eine neue (weitere) Funktion: Studienleiter (...oder war es nur ein neuer Name für das, was ich immer schon gemacht hatte ?)
Das Premierendatum (19.12.1990) wird mir immer in Erinnerung bleiben: Einige Musikerkollegen und ich wollten den Abend im Casino Baden ausklingen lassen. Ich setzte auf "19" - belächelt von den Freunden - und gewann !

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Elisabeth

Ein tolles leading-team: Harry Kupfer, Hans Schavernoch, Hans Toelstede ... Ein Berg voller Erinnerungen an die Probenzeit. Ich war dabei, als Harry Kupfer eine Stunde lang mit Viktor Gernot geübt hat, wie ein alternder Soldat (Kaiser Franz Joseph) denn nun wirklich geht. Beeindruckend. Unvergesslich. Bei der Weltpremiere (3. September 1992) war ich nicht dabei, ich "mußte" die Aufführung "Phantom" im Raimundtheater dirigieren. Mein erstes "Elisabeth"-Dirigat war auch mein erster Auftritt im traditionsreichen Theater an der Wien.

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Kuss der Spinnenfrau

Der Intendantenwechsel (neu: Rudi Klausnitzer) durchrüttelte auch die Musikabteilung: Musikdirektor Caspar Richter wurde (dann doch nur kurzzeitig) abberufen, neue Kollegen kamen (und gingen). Ich blieb Studienleiter und Dirigent (bei diesem Musical allerdings mit Minusrekord, was die Dirigat-Anzahl betrifft: 8 Vorstellungen als "Urlaubsvertretung" für Kollege Adrian Manz).

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"Nur" Studienleiter...

...war ich, während ich heftig das "andere" Stück (sprich: das am jeweils "anderen" Theater laufende Musical) dirigierte, bei Grease (Premiere 28.09.1994, Raimundtheater), Die Schöne und das Biest (Premiere exakt ein Jahr später, Raimundtheater), Joseph (Premiere 3. März 2000, Raimundtheater), HAIR (Premiere 10.03.2001, Raimundtheater) und The Producers (Premiere 30.06.2008, Ronacher).

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MOZART !

Das creative-team (Sylvester Levay / Michael Kunze) blieb unverändert, das leading-team auch. Nur das Thema wechselte von der Politik zur Kultur. Damit das auffällt, gab's das Ausrufungszeichen nach dem Titel. Premiere 2. Oktober 1999 im Theater an der Wien. Meine Aufgaben (auch unverändert): Einstudieren und Dirigieren.

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Chef...

...der Abteilung "künstlerische Produktion" war ich neben meiner Tätigkeit als Dirigent und Studienleiter in den Jahren 2000 bis 2002. Später hieß der Job "artistic director" und wurde (bzw. wird) von meinen Nachfolgern ohne nennenswerte "Nebenbeschäftigungen" ausgeführt. Mein Team hatte die künstlerisch-administrative Leitung zur Aufgabe. Ich bin heute noch stolz auf Lisi Breuer, Alex Krakolinig, Elfie Schrammel und Evamaria Kraus. Bravo, wie wir das hingekriegt haben !

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Jekyll & Hyde

Das erste Frank-Wildhorn-Musical an den Vereinigten Bühnen Wien. Premiere 26. September 2001. Spannend: der Titelheld psychisch noch kaputter als die Figuren davor (Elisabeth / Mozart). Spannend: wie schafft man die kollossalen Bühnenbauten ins kleine (und vor allem seitenbühnenlose) Theater an der Wien...??? Spannend: wie geht sich das alles mit dem knappen Budget aus ??? (Nicht vergessen: ich war Leiter der Abteilung "künstlerische Produktion"). Spannend: wann hab' ich Zeit für "mein" Musical-Festival Bruck an der Leitha (Niederösterreich)? Und für meine Familie..?

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Wake Up

Trendwende ? Keine historischen Persönlichkeiten mehr ? Dafür Songs von bekannten Künstlern ? Abba (Schreibfehler, ich meinte ABER) keine bekannten Songs ...
Für mich war's eine liebe, herzliche Zusammenarbeit mit Rainhard Fendrich. Für's Publikum eine tolle performance: "Also, die Leistung der Darsteller ... einfach großartig !"
Ich habe die Produktion "mehrfach" begleitet: Als Leiter der "künstlerischen Produktion", als Studienleiter und als Dirigent. Das erste "Erwachen" war am 29. September 2002 im Raimundtheater. Und ... ROSA war die alles beherrschende Farbe. (Dieser Farbcode wechselte später bei ROTolf (wieder Schreibfehler, ich meinte RUDOLF) zur rot...

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Romeo & Julia

Was bei Shakespeare, Prokofjew und Bernstein (West Side Story) zum Erfolg wird ...
Ich war beeindruckt von der Präzision der Choreografie-Ausführungen. Und vergaß fast aufs Dirigieren, als ich die Nummer "Hass" erstmals mit original Stroboskop- bzw. Spotlicht sah. Überwältigend. Übrigens auch recht gefährlich für die Tänzer...
Der Schlagabtausch "Capulet gegen Montague" (-der die "größte Liebesgeschichte der Welt" ein bisschen in den Schatten stellte-) startete am 24. Februar 2005 im Raimundtheater, zu dieser Zeit übrigens das einzige Musicalhaus: das Theater an der Wien wurde Opern-Spielstätte und das Ronacher renoviert.

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Rebecca

"Kunze & Levay are back !" Ohne Harry Kupfer, dafür aber mit dem "Musical Supervisor" Sean Alderking. Bis heute ist mir nicht ganz klar, was oder wen ein "Supervisor" bei einer Uraufführung (28.09.2006) überwachen soll. "Das Bühnenbild ist grandios", war die einhellige Meinung aus dem Publikum. Der Vollbrand von Manderley (mit "live-Feuer" und brennender Mrs. Danvers auf der Bühne) riss die Zuschauer reihenweise zu Beifallsstürmen hin. Für die Zuhörer gab's ein seit zwei Jahrzehnten im Weltspitzenbereich musizierendes Orchester. Ich bin sehr stolz, es als Dirigent auf seinem Weg durch die Musical-Landschaft begleitet haben zu dürfen.

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Die Habsburgischen

Dieser Ausflug weg vom Raimundtheater ins Museumsquartier war für mich eine unterhaltsame Geschichtsstunde mit spritziger Musik von Christian Kolonovits. Bei diesen Unterrichtseinheiten (ab 21.10.2007) war ich Christians Assistent (Danke für die gute Zusammenarbeit), Korrepetitor und 2. Dirigent.

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Rudolf

...oder "Was Frank Wildhorn zu den Habsburgern zu sagen hat."
...oder: Haben wir in Europa denn niemanden, der so ein Thema dem österreichischen Publikum näherbringen kann ? Das Stück stellt für mich eine Anhäufung von (durchaus vermeidbaren) Fehlern dar. Hier eine Wiedergabe eines Gesprächs zwischen Frank Wildhorn und mir im Aufzug des RONACHER:
Walter: "Frank, ich hab' die Nummer WEG IN DIE ZUKUNFT {steps of tomorrow} auf einer ungarischen Aufnahme mit einer langsamen, fast charismatischen groove gehört. Warum spielen wir die so schnell, so gehetzt ? Wie hast du die Nummer beim Komponieren denn gefühlt ?"
Frank: "Ich hab' sie langsam gefühlt. Aber sie funktioniert so nicht."
Ab dem 26. Februar 2009 (Premiere) mußte ich den Begriff "schwungvoll" beim Wiener Walzer mit "schnell" vertauschen. Mit meiner Vorstellung am 8. Oktober 2009 hab ich den selbstgewählten Schlusspunkt hinter meine Dirigate bei den Vereinigten Bühnen Wien gesetzt.

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"Off Broadway"

Neben dem regulären, en-suite-geführten Theaterbetrieb  gab es für mich eine Reihe reizvoller Aufgaben:
Donauinselfest, Wien
Über Jahre hinweg war ich für die Einstudierung verantwortlich.
Musical Christmas
Diese beliebte vorweihnachtliche Aufführungsserie stand ebenfalls unter meiner Betreuung als Korrepetitor.
Konzertante Aufführungen
von Bühnenwerken
MOZART ! und Tanz der Vampire (Einstudierung)
Elisabeth open air vor dem Schloss Miramare bei Triest, Italien (Einstudierung und Keyboard im Orchester)
JESUS CHRIST SUPERSTAR musikalische Leitung
Galakonzerte
Bernstein-Gala, Wien 2006 (Einstudierung)
"50 Jahre Austrian Airlines", Schwechat 2008 (musikalische Leitung)
Oper
Der Tulifant (Gottfried von Einem / Lotte Ingrisch) Einstudierung und musikalische Leitung

Auch nach dem Ende meiner vertraglichen Bindung an die VBW gibt es Einsätze in deren Auftrag.
Zuletzt:
Das kleine Vampir-ABC mit Gernot Kranner, Ronacher 2010/11

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