an der Wiener Volksoper

Solokorrepetitor

Ich gewann das Auswahlspiel um die Position eines Proben-Pianisten im Herbst 1983 gegen 15 Mitbewerber und begann am 1. Februar 1984 mit dieser Aufgabe an der Volksoper. Meine erste Produktion war das Musical "Hello Dolly" mit Dagmar Koller und Elisabeth Kales. Während der Probenarbeit dazu kam am 17. Februar 1984 meine Tochter Katharina zur Welt, die die Berufslaufbahn einer Musicaldarstellerin einschlug und im Herbst 2010 - also 26 Jahre später - im selben Stück, am selben Theater ("Hello Dolly", Volksoper Wien, Regie: Josef Ernst Köpplinger, Choreographie: Ricarda Ludigkeit) auf der Bühne stand.
Die Zusammenarbeit mit den arrivierten Stars der Operetten- und Spielopernszene war sehr lehrreich, sehr beeindruckend und zählt für mich zu den schönsten Zeiten meines künstlerischen Lebens.
Gerne erinnere ich mich an eine Benefizgala im Schloss des Grafen Lennart Bernadotte auf der Insel Mainau (im Bodensee), deren musikalische Leitung mir durch meine Kontakte an der Volksoper ermöglicht wurde und die vor allem wegen des Mitwirkens von Frau Kammersängerin Anneliese Rothenberger zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde.

Einige "Highlights": "My Fair Lady" und "Madamme Pompadour" mit KS Peter Minich und KS Elisabth Kales, "The Beggars Opera" unter der Regie von Horst Bonnet, "Orpheus in der Unterwelt" mit Hofrat Karl Dönch als Jupiter und Lore Krainer als Juno, "Aus einem Totenhaus" (Janacek), "La Boheme" unter Regisseur Harry Kupfer, mit dem ich - Jahre später - eng an den Vereinigten Bühnen Wien zusammenarbeiten durfte.

Chordirektor

1986 wollte sich der damalige 2. Chordirektor, der Schweizer Karlheinz Dold, seinen Lebenstraum erfüllen und  die Oper "Der Rosenkavalier" in Südafrika einstudieren und dirigeren. Während seines Auslandsaufenthaltes (der dann doch entgegen der ursprünglichen Planung länger dauerte...) übernahm ich seine Funktionen an der Volksoper. Ohne großem Mehraufwand - als Solokorrepetitor war ich ja bestens mit dem Repertoire vertraut. Da Studienleiter Uwe Theimer auf mich als Mitarbeiter (Korrepetitor) nicht gänzlich verzichten wollte, kam es dennoch zu einer heftigen Mehrbelastung, die mir aber durch ein abwechslungsreiches Betätigungsfeld und viele hochwertige Aufgaben mehr als belohnt wurde.

"Highlight": "Die Weise von Liebe und Tod des Cornett Christoph Rilke", Oper von Siegfried Matthus.  Die Chorpartie hat den Schwierigkeitsgrad von Schönbergs "Moses und Aaron"  und wurde vom Volksopernchor nach intensivem Studium hervorragend  gemeistert.

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Bühnenkapellmeister

Für viele unbekannt: Die Bundestheater (Staatsoper, Burgtheater, Akademietheater und Volksoper) beschäftigten ein eigenes Bühnenorchester, das für das Musizieren auf und hinter der Bühne zuständig war. Ein solches Kollektiv brauchte natürlich auch eine Leitung. 
Ich hatte in der Saison 1986/87 die Ehre, die hervorragenden Musiker als 1. Bühnenkapellmeister zu betreuen. Hinter der Bühne und oftmals (natürlich in Kostüm !!!) auf der Bühne. Meine Erlebnisse in dieser Funktion waren (trotz hochprofessionellem Einsatz) von einer Heiterkeit und menschlichen Wärme, dass sie geeignet wären, ein Buch zu füllen. Vielleicht schreib' ich es noch...

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